
Ungewollte Schwangerschaften (unintended pregnancy) bezeichnen Schwangerschaften, die zum Zeitpunkt der Empfängnis ungeplant oder nicht erwünscht sind, und schließen Geburten, Abtreibungen und Fehlgeburten ein. Bei Jugendlichen (Mädchen im Alter von 15–19 Jahren; das Alter von 20 Jahren wird manchmal in ähnliche Kategorien einbezogen, die Daten beziehen sich jedoch hauptsächlich auf 15–19 Jahre) hängt dieses Phänomen mit dem Zugang zu Verhütungsmitteln, Sexualerziehung und sozioökonomischen Faktoren zusammen.
In Europa ist die Rate ungewollter Schwangerschaften im Allgemeinen niedriger als in weniger entwickelten Regionen, variiert jedoch zwischen den Ländern – höher in Osteuropa, niedriger in West- und Nordeuropa. Daten zu ungewollten Schwangerschaften sind nicht immer direkt verfügbar, daher werden häufig Indikatoren wie die adoleszente Fertilitätsrate (Geburten pro 1.000 Mädchen im Alter von 15–19 Jahren) und die Gesamtschwangerschaftsrate (einschließlich Geburten und Abtreibungen) verwendet.
Laut verfügbaren Statistiken endeten weltweit etwa 55 % der ungewollten Schwangerschaften bei Mädchen im Alter von 15–19 Jahren mit einer Abtreibung (Daten 2019), in Europa ist dieser Prozentsatz jedoch aufgrund besseren Zugangs zu Gesundheitsdiensten niedriger.
In den entwickelten Ländern Europas ist die Mehrheit der Jugendlichen-Schwangerschaften ungewollt, ähnlich wie in den USA, wo 82 % solcher Schwangerschaften ungeplant sind. Europäische Raten sind jedoch niedriger dank besserer Sexualerziehung und Verhütung.
Allgemeine Daten für Europa
- Adoleszente Fertilitätsrate (Geburten pro 1.000 Mädchen 15–19 Jahre): In der Europäischen Region (laut WHO-Definition) lag diese Rate 2023 bei 13,1.
- Dies umfasst Geburten, jedoch nicht Abtreibungen oder Fehlgeburten, die einen erheblichen Teil ungewollter Schwangerschaften ausmachen.
- Gesamtschwangerschaftsrate (Geburten + Abtreibungen): In einigen westeuropäischen Ländern ist die Rate niedrig: Frankreich 25,7; Deutschland 18,8; Niederlande 14,1 pro 1.000 Mädchen 15–19 (Daten 2001, Trends zeigen jedoch einen Rückgang).
- Diese Werte sind deutlich niedriger als in den USA (71,5), was auf ein geringeres Risiko ungewollter Schwangerschaften in Europa hinweist, bedingt durch besseren Zugang zu Verhütung.
- Trends: Die Rate jugendlicher Geburten sinkt in Europa seit den 1990er Jahren, mit etwa 41,7 pro 1.000 in Osteuropa (Daten 2013). Weltweit sind schätzungsweise 49 % der Schwangerschaften bei 15–19-Jährigen in entwickelten Regionen ungeplant (Schätzung 2016).
- In der EU variiert die Geburtenrate bei Müttern unter 20 Jahren von 0,21 % in der Schweiz bis 9,99 % in Bulgarien (2021).
Faktoren und Empfehlungen
Die Häufigkeit ist in Regionen mit schlechter Sexualerziehung und eingeschränktem Zugang zu Verhütungsmitteln höher. Der rückläufige Trend (z. B. von 41,7/1000 in Osteuropa 2013 auf niedrigere Werte heute) zeigt Verbesserungen, aber ungewollte Schwangerschaften stellen weiterhin ein Risiko für Gesundheit und Bildung der Mädchen dar.
Es wird empfohlen, Sexualerziehungsprogramme zu verbessern und kostenlose Verhütungsmittel bereitzustellen, um diese Raten zu senken.
Referenzen
- Bearak, J., et al. (2018). "Global, regional, and subregional trends in unintended pregnancy and its outcomes from 1990 to 2014: estimates from a Bayesian hierarchical model." The Lancet Global Health, 6(4), e380-e389.
- Guttmacher Institute. (2019). "Unintended Pregnancy and Abortion Worldwide."
- Sedgh, G., et al. (2015). "Adolescent Pregnancy, Birth, and Abortion Rates Across Countries: Levels and Recent Trends." Journal of Adolescent Health, 56(2), 223-230.
- Statista. (2025). "Adolescent fertility rate in Europe by country 2019."
- World Health Organization. (2023). "Adolescent pregnancy."
- Eurostat. (2021)."Fertility statistics."
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